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Nach längerer Zeit der Abwesenheit möchte wir euch einen weiteren Beitrag zu unseren tollen Erlebnissen mit den 2 neugewonnenen Freunden liefern…

Zuvor jedoch eine kurze Erzählung zu unserem Grenzübertritt von Van, Türkei, nach Tabriz, Iran.

Da wir uns auf der Reise auf die öffentlichen Verkehrsmittel beschränken wollen, reisten wir per Zug in den Iran ein. Dieser verkehrt 2x die Woche zwischen Ankara und Tabriz und wechselt in Van die Spurgröße. Da wir die Tickets vorab in Deutschland nicht kaufen konnten und uns unsicher waren, wie viele Leute die Strecke per Bahn fahren, besorgten wir uns frühzeitig ein Ticket am Bahnhof in Van. Dies verlief ohne Probleme und die Überfahrt kostete uns gerade mal 20€! Daran könnte sich unsere DB mal ein Beispiel nehmen! Wir verzichteten auf die Einreise per Bus, da es mit der Bahn wesentlich komfortabler ist und wir uns lange Wartezeiten und die Suche nach einem Bus auf iranischer Seite ersparen wollten. Allerdings konnten wir kurz nach Antritt der Fahrt miterleben, dass die Züge bei den hiesigen Kindern gern als Zielscheibe verwendet werden. Sie machen sich einen Spaß daraus, die Fensterscheiben der Züge mit Steinen zu bewerfen und hoffentlich auch zu zertrümmern, was uns zum Nachteil wurde. Da wir das bereits vor der Überfahrt in Gesprächen mit anderen Reisenden erfuhren, wussten wir, dass wir in den ersten Stunden bis zur türkischen Grenze besser in den oberen Betten unseres Abteils verweilen sollten.

Freundlicherweise wurden unsere Scheiben vom Zugbegleiter mit größeren Taschen geschützt, damit uns nichts passieren konnte. Dies kam uns auch zu Gute, denn um uns herum zersprangen so einige Scheiben. Glassplitter säumten die Gänge des Zuges und immer wieder hörte man einen lauten Knall – erneuter Treffer! Nach 2 Stunden erreichten wir die türkische Grenze in Kapikoy und wir konnten uns einen Überblick über das Ausmaß der Schäden verschaffen. Der Zug zählte 10 Waggons und allein an unserem gingen 4 Scheiben zu Bruch, aber zum Glück wurde niemand verletzt.

Die Ausreise aus der Türkei gestaltete sich sehr einfach – Pass zeigen, freundlich Lächeln, Stempel rein und zurück in den Zug. Kurze Zeit später erreichten wir die iranische Grenze, wo die Passkontrolle etwas genauer durchgeführt wurde und 3,5h dauerte! Alle Reisenden und jede noch so kleine Tasche wurde von den Grenzsoldaten kontrolliert. Da viele Iraner aus Van ihre Waren beziehen, war der Gepäckwaggon dementsprechend mit unzähligen Paketen gefüllt, die nun dem Zoll vorgelegt werden mussten. Es war wie auf dem Basar. Jeder kramte herum und Teppiche, Vasen und Klamotten füllten bald die Räume der Passkontrolle. Nach einer Stunde des interessierten Zuschauens, was denn nun passieren würde und der Frage, ob wir uns auch irgendwie beteiligen könnten, konnten wir die Kontrolle und Grenze ohne weiteres passieren.

Um 10 Uhr morgens erreichten wir endlich Tabriz. Die Reise durch den Iran konnte nun beginnen…

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